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Ursprung der Koi

Der Farbkarpfen (in Japan Nishikigoi genannt)

In China waren Farbkarpfen schon vor 2500 Jahren bekannt. Sie entstanden bei der Flusskarpfenzucht, die bereits im 11. Jahrhundert v. Chr. eine große Tradition hatte, denn China ist das älteste Fischzuchtland.

Schon vor mehr als 2400 Jahren zwischen 750 und 450 v.Ch entstand das 1. Fischzuchtbuch. Vor ca. 2300 Jahren erschien ein Buch mit dem Titel "Yang yu jing" von Jin Cui Bao in dem man Aufzeichnungen über mehrfarbige Karpfen (japanisch: Irogoi) findet. Diese wurden als Zierfische in Teiche gehalten und gepflegt, denn die Chinesen fürchteten sich, solche farbigen Fische zu essen.

Später sind in China die Goldfische in den Vordergrund getreten und die Farbkarpfen wurden vergessen.

Der Name Koi

Als Ursprungsland der Koi wird häufig Japan genannt, obwohl sicher ist, dass durch die Verbreitung des Buddhismus, außer Karpfen, auch Farbkarpfen nach Japan kamen. Nicht nur Goldfische, sondern auch Koi wurden nach Japan exportiert. In zwei japanischen Büchern, im Jahre 713 "Hitachi Fudoki" (Natureindrücke der Region Hitachi) und im Jahre 720 "Nihon-shoki" (Japanische Chronik), wird über Koi berichtet. Mit den Karpfen wurden auch die beiden dafür gebräuchlichen chinesischen Schriftzeichen (siehe chinesischer Scherenschnitt) eingeführt. Sie bedeuten im chinesischen Li yu und im japanischen Koi. Beides bedeutet Karpfen.
Chinesischer Scherenschnitt

Zur Erinnerung an die Entstehung der japanischen Koi errichtete man 1966 ein Denkmal in Takezawa mit der Aufschrift "Heimat der Nishikigoi". Die Bezeichnung Nishikigoi ist erst seit Ende der fünfziger Jahre üblich. Alle Namen der Nishikigoi werden im Deutschen nur phonetisch festgelegt und in der Umschrift wieder gegeben. Dabei entstehen oft Unterschiede in der Schreibweise.
So schreibt man oft statt Koi auch Goi, Wörter mit oder ohne Bindestrich usw.

Die intensive Züchtung wird erst seit etwa 100 Jahren betrieben. Deshalb, und weil man versuchte durch Kreuzungen immer mehr neue Variationen herauszubringen, gibt es wahrscheinlich bis heute noch keinen reinerbigen Koistamm.

Aus den normalen Wildkarpfen, japanisch Magoi, entstanden in Japan in etwa 200 Jahren eine Unmenge Zuchtformen durch Mutationen und Kreuzungen, die man heute in aller Welt mit japanischen Namen bezeichnet, und die bei immer mehr werdenden Liebhabern sehr begehrt sind.

Leider entspricht die Bezeichnung Zuchtform nicht ganz der Realität denn gewöhnlich benennt man so nur reinergiebige Stämme einer Tierart. Eine Reinergiebige Linie von Koi ist nur sehr schwer zu erreichen, wobei bei einfärbige Koi-Formen dies leichter zu erreichen sein könnte. In Japan läßt man nur normalflossige Koi gelten, obgleich es bereits Fische mit langen einfachen Flossen gibt, die auch recht hübsch aussehen können. Sie tragen in Anlehnung an ähnlichflossige Goldfische den Namen "Komet-Koi" oder "Butterfly-Koi".

Es gibt kaum zwei sich völlig gleichende Koi, wenn das auch bei einfärbigen manchmal so scheint.

Man unterscheidet heute über 100 verschiedene Grundzuchtformen von Koi, die sich durch Kombinationen mit einigen Merkmalen, wie Glanzschuppen oder Doitsu-Beschuppung vervielfachen.

Die Anzahl der Zuchtformen nimmt ständig zu. Um manche Zuchtformen (zB.Sanshoku-Formen) zu unterscheiden, braucht man ein "gutes Auge".

Der Koi ist inzwischen der beliebteste, attraktivste, aber auch teuerste Teichfisch der Welt geworden. Seine Bezeichnung als König der Gartenteiche ist deshalb nicht abwegig.


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